(Düsseldorf) Der Düsseldorfer Landtag hat heute eine Änderung des Schulgesetzes beschlossen, die in den nächsten Tagen in Kraft tritt. Damit fallen die sogenannten „Kopfnoten“ schon auf dem kommenden Halbjahreszeugnis weg. Eltern entscheiden wieder darüber, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen soll. Es können Kommunen, wenn sie es für sinnvoll halten, wieder Schuleinzugsbereiche einführen. Außerdem werden die Rechte der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern in der Schulkonferenz gestärkt.
Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Mit dieser Änderung des Schulgesetzes regeln wir vier Punkte im Sinne der Beteiligten. Das Arbeits- und Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern lässt sich nicht einfach in Ziffernoten pressen. Ebenso wenig lassen sich bei Viertklässlern verbindliche Prognosen über ihre künftigen Leistungen treffen. Wir geben den Kommunen mit der Möglichkeit, Schuleinzugsbereiche einzuführen, wieder ein planerisches Instrument in die Hand und stärken die Mitbestimmungsrechte von Schülerinnen und Schülern sowie der Eltern in der Schulkonferenz.“ weiter netzschauen
Landesschülervertretung (LSV) begrüßt die Schulreform
Die LandesschülerInnenvertretung NRW – die Vertretung der rund drei Millionen Schülerinnen und Schüler Nordrhein-Westfalens – begrüßt die soeben getroffene Entscheidung des Landtages, die Kopfnoten abzuschaffen und die Drittelparität wieder einzuführen.
„Nach dreijährigem Kampf gegen Kopfnoten und vierjährigem Kampf für die Drittelparität sind wir noch lange nicht am Ziel aber wir haben heute einen Etappensieg im Kampf um ein besseres Bildungssystem errungen“, freut sich Benedikt Haumer, Mitglied im Vorstand der LSV NRW, „mit der Schulgesetznovelle werden einige Fehler der schwarz-gelben Regierung verbessert.“
Seit der Wiedereinführung der Kopfnoten mit dem Schulgesetz 2006 setzte sich die LSV (Landesschülervertretung) ür die Abschaffung dieser Benotung ein. Im Rahmen der Kampagne „Kopfnoten abschaffen!“ hat die LSV NRW neben kreativen Veranstaltungen und Demonstrationen eine Petition mit 10.000 Unterschriften im Landtag eingereicht.
Zuletzt wurden 100 Meter Transparente von Jugendlichen aus ganz NRW vor dem Landtag ausgelegt.
Auch für die Wiedereinführung der Drittelparität in der Schulkonferenz hat sich die LSV eingesetzt. „Endlich ist in unseren Schulen wieder ein bisschen mehr Raum für Demokratie“, stellt Florien Thiel, ebenfalls Mitglied im LSV-Vorstand, fest, „aber durch die Grundlage im Gesetz ist noch lange nicht gewährt, dass wir nicht nur in die Entscheidung, sondern in Abeits- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden.“
Die Forderungen der LSV NRW gehen jedoch weiter als die heute beschlossenen Änderungen. Nun muss sich die Landesregierung aber auch weiterhin um die noch bestehende Probleme in der Schulpolitik NRWs kümmern. So besteht der Kooperationsvertrag zwischen Bundeswehr und dem Schulministerium, der der Bundeswehr einen massiven, destruktiven Einfluss auf die Schule einräumt, immernoch.
pardon, ich weiß nicht genau, was „Kopfnoten“ sind – sind das diese Bewertungen von Fleiß und Betragen? die sind sehr subjektiv, denn manche Lehrer lassen den Schülern mehr durchgehen als andere, was der eine als Störung empfindet ist für den anderen unbedeutend
liebe Grüße und hab´ einen schönen Tag
gigaoscar
Hi..Richtig. Mit den Kopfnoten „wurde“ primär Fleiß und Betragen benotet.