Nachdem die Zeitungsverlage nach akzeptierten Bezahl-Systemen (Paywall)für ihr Angebot im Internet suchen, scheinen diese sog. Pawalls auch bei Blogs oder anderen alternativen Medienangeboten immer beliebter zu werden. Abos schrecken viele ab. Zahlen müssen wir aber trotzdem, wollen wir mit schrankenlosen Inhalten weiterhin die Zukunft gestalten.
Bei dem Wirtschaft-Blog Querschüsse können aktuelle Volltexte nur noch für Abonnenten gelesen werden. Das Archiv ist z.Z noch schrankenlos für jeden erreichbar.
Thorsten Hild und sein Fach-Blog „Wirtschaft und Gesellschaft setzt auf Prämieninhalte für Abonnenten. Für redaktionelle Fachbeiträge muss bezahlt werden, alle anderen Inhalte sind noch schrankenfrei.
Heiner Flassbeck und sein Flassbeck Economics setzt ebenfalls auf Premieninhalte:
Zitat Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass auch wir Informationen und Daten einkaufen müssen und einen erheblichen Zeitinput leisten, um eine seriöse Analyse bieten zu können. (hwn)
Mit 45 Euro Jahresabbo wirkt der Beitrag allerdings sehr erschwinglich.
Natürlich ist es nachvollziehbar, wenn Anbieter zumindest ihre Kosten decken möchten. Journalisten, die darüber hinaus auch ihre Existenz sichern wollen, müssen natürlich über Einnahmesysteme nachdenken. Aber: Abo hier Abo da. Selbst traditionelle Zeitungsleser/Innen haben in der Regel nicht mehrerer Abos. Das wird sicherlich so einige Leser/Innen abschrecken.
Allerdings entlässt uns das nicht nachzudenken, wie qualitative Gegenöffentlichkeit finanziert wird. Wir von der Netzschau sympathisieren mit Fördervereinen und anderen Social Paymentsystemen. Damit könnte auch weiterhin ein schrankenloser Zugang zu digitalen Inhalten gewährleistet werden. Das kann aber nur dann funktionieren, wenn jede und jedem klar wird, dass kreative Qualität eben auch eine Dienstleistung ist. Und von Himmel und Liebe lässt sich das alles nicht finanzieren. Also wer kann bitte ab und an mal freiwillig zahlen.
Fazit: First-Class Paywalls behindern einen schrankenlosen Zugang zu Wissen. Gerade die hochwertige gegenveröffentlichte Meinung kann somit an Zugkraft verlieren. Das wäre schlecht. Schrankenlose Inhalte sind eine Errungenschaft des digitalen Zeitalters. Das sollten wir alle zusammen, Sender und Empfänger, nicht aufs Spiel setzten.
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